Ingwer Anwendung

Einnahme und Dosierung bei Übelkeit, Rheuma etc.

Ingwer kann vielseitig eingesetzt werden und ist deshalb äußerst beliebt. Insbesondere Schwangere profitieren von der tollen Knolle, da sie oftmals mit Übelkeit zu kämpfen haben und keine Medikamente einnehmen dürfen. Doch auch bei Reisekrankheiten kann Ingwer sehr gute Dienste leisten. Weiterhin wurde in Studien belegt, dass die Ingwerwurzel bei chronisch-entzündlichen Entzündungen unterstützend wirken kann und so Arthrose- und Rheuma-Patienten die Schmerzen lindern und die Schübe verringern. Und natürlich  nicht zu vergessen, ist die Ingwerknolle sehr gut beim Abnehmen geeignet, da sie den Stoffwechsel wie auch die Fettverbrennung maßgeblich ankurbelt.

Doch die Wurzel wirkt auch vitalisierend und fördert die Durchblutung. Weiterhin hat sich Ingwer als sehr guter Helfer bei der Gewichtsreduktion bewährt. Ingwer wird sogar in Indien und China, in Kombination mit Fisch, als Aphrodisiakum eingesetzt.

Anwendung und Dosierung

 

Bei Übelkeit

Die tolle Knolle ist hervorragend bei Übelkeit aller Art hilfreich. In Studien wurde sogar belegt, dass sie die Nebenwirkungen bei einer Chemotherapie stark verringern kann. Dies ist natürlich besonders wichtig, da die Patienten zu Kräften kommen müssen und daher Appetit haben sollten. Eine Chemotherapie hingegen fördert die Übelkeit und das Erbrechen und so haben die Patienten oftmals Probleme, das Essen bei sich zu behalten.

Gegen Übelkeit und Erbrechen hilft nicht nur ein Ingwertee, auch können die Beschwerden schnell gelindert werden, wenn ein kleines Stückchen Ingwer gekaut wird. Sehr zügig wird dann die Übelkeit verschwunden sein.

Dies hilft auch Schwangeren bei der morgendlichen Übelkeit, wie auch bei Übelkeit auf Reisen mit dem Auto, Flugzeug oder auch Schiff.

Schwanger sollten Ingwer aber nicht im letzten Dritte der Schwangerschaft zu sich nehmen, da dieser dann wehenfördernd wirken kann.

 

Bei Rheuma und Arthrose

Auch bei Arthrose und Rheuma kann Ingwer sehr gut helfen. Es wirkt vor allem entzündungshemmend und kann so die chronisch-entzündlichen Entzündungen bekämpfen und hemmen. Dies führt wiederum dazu, dass die Schübe eingedämmt werden und die Schmerzen der Gelenke gelindert werden können. Außerdem ist bewiesen, dass Ingwer nach längerer Einnahme die typische Morgensteifheit bei Arthrose- und Rheuma-Patienten verbessert. Die Dosierung von Ingwer bei Krebs-Patienten wird natürlich vom behandelnden Arzt verordnet. Hier sollten keine Alleingänge gestartet werden.

Hilfreich bei Übelkeit allgemein ist natürlich immer frischer Ingwer. Doch auch Ingwer-Kapseln oder Ingwer-Tropfen können täglich eingenommen werden. Da Ingwer aber sehr gut in der Küche als Würze verwendet werden kann, ist es möglich frischen Ingwer sowie Ingwer-Präparate zusätzlich einzunehmen. Auch ein Ingwertee, der kalt ebenfalls sehr lecker schmeckt, kann hier helfen.

Für den Ingwertee werden ein paar kleine Stücke Ingwer mit etwa 1 Liter kochendem Wasser aufgebrüht und 10 Minuten ziehen lassen. Danach kann der Ingwer aus der Teekanne entweder entfernt werden oder nicht.

Wer den Ingwergeschmack nicht so sehr mag, kann auch beispielsweise die Ingwerstücke mit einem Roibuschtee aufbrühen. Mit ein wenig Honig gesüßt, schmeckt der Ingwer so gut wie gar nicht vor.

Zusätzlich kann auf die betroffenen Gelenke eine Ingwer Tinktur oder ein Ingwer Öl aufgetragen werden, um die Schmerzen zusätzlich zu bekämpfen.

 

Abnehmen

Ingwer ist schon lange bekannt, dass er die Gewichtsreduzierung maßgeblich unterstützt. Er regt den Stoffwechsel an und wandelt überschüssiges Fett in Wärme um. Somit heißt es „Ran an den Speck“ und die Bikinifigur kann schnell wieder hergestellt werden. Allerdings und das ist bei jeder Gewichtsreduzierung der Fall, muss die Ernährung überdacht werden. Denn Ingwer alleine ist kein Wundermittel zum Abnehmen. Abnehmen kann nur funktionieren, wenn die Ernährung entsprechend umgestellt werden kann. Dabei muss aber noch nicht einmal auf Süßes verzichtet werden. Denn wer verzichtet hat oftmals mit Heißhungerattacken zu kämpfen, die bei einer Diät nicht gerade günstig sind.

Allerdings sollte beim Verzehr von Süßem auf Ingwerprodukte zurückgegriffen werden. Denn zum Einen können diese leicht selbst, mit wenig Zucker, hergestellt werden und zum Anderen tut er dem Körper direkt wieder Gutes.

Wer sein Gewicht reduziere möchte, sollte schon morgens auf nüchternen Magen eine Tasse frischen Ingwertee trinken. Über den Tag verteilt weitere 1 bis 2 Liter. Außerdem sollte mit Ingwer gekocht werden und wer es schwer hat, auf Süßes zu verzichten, darf gerne zwischendurch Ingwerschokolade oder auch kandierten Ingwer naschen. Natürlich nicht in Massen, sondern in Maßen.

Sehr hilfreich im Sommer ist ein leckeres Ingwerwasser, das nicht nur erfrischt, sondern auch die Pfunde purzeln lässt. Für das Ingwerwasser wird so vorgegangen, wie für die Zubereitung des Tees. Allerdings wird es nicht mit kochendem, sondern kaltem Wasser übergossen. Wahlweise können noch ein paar Spritzer Zitrone und ein paar Minzblätter mit in die Karaffe gegeben werden. Auch dieses sollte morgens auf nüchternen Magen getrunken werden. Schnell wird man merken, dass das Ingwerwasser vitalisierend wirkt und man fit und frisch in den Tag startet.

 

Bei Magenproblemen

Magen- und Darmprobleme können ebenfalls sehr gut mit Ingwer gelindert und behandelt werden. Ingwer sorgt für eine gute Darmflora, regt die Verdauung an, hilft gegen Blähungen und schützt den Magen. Weiterhin lindert er Sodbrennen bei einem übersäuerten Magen und beruhigt diesen. Um auch Magen-Darm-Beschwerden Ingwer erfolgreich einzusetzen, sollte ebenfalls morgens auf nüchternen Magen eine Tasse Ingwertee getrunken werden. Der Rest des Tees kann über den Tag verteilt kalt getrunken werden. Schnell werden die Magen- oder Darmprobleme verschwunden sein.

Bei Erkältung  und grippalen Infekten

Ingwer wärmt von innen und daher ist er bei Erkältungen und grippalen Infekten sehr empfehlenswert. Er stärkt weiterhin das Immunsystem und hilft so, die Grippe schneller zu überstehen. Auch wirkt er wie ein natürliches Schmerzmitteln und bekämpft die Grippe-Symptome auf ganz natürliche Weise.

Bei einer Erkältung ist Trinken natürlich immer wichtig. Daher sollten mindestens 2 Liter Ingwertee getrunken werden, um das Immunsystem anzukurbeln, damit die Symptome schnell wieder abklingen.

Auch bei Husten ist Ingwer ein gutes Hausmittel und kann das Kratzen im Hals lindern. Ebenso ist Ingwertee bei Halsentzündungen sehr gut geeignet, da es entzündungshemmend wirkt. Ingwertee ist daher ein Mittel für alle Beschwerden.

Wer lieber Ingwerkapseln einnimmt, wird mit diesen einen ebenso guten Helfer haben. Die Kapaseln mit Ingwerextrakt sind ebenso hilfreich, wie auch frischer Ingwer und sie können 3 Mal täglich eingenommen werden.

 

Bei Entzündungen im Mundraum

Zahnfleischentzündungen sind keine Seltenheit und können ebenfalls mit Ingwer sehr gut behandelt werden. Benötigen Medikamente oftmals mehrere Tage, kann der Ingwer die Entzündung innerhalb von 24 Stunden gut bekämpfen. Hierzu wird einfach ein kleines Stück Ingwer auf die entzündete Stelle gelegt. Der Ingwer sollte mehrere Stunden dort verbleiben und nochmals gewechselt werden. Auch bei Herpes kann Ingwer auf die Lippe gelegt werden, damit die Symptome schneller abklingen.

Ingwer hat zahlreiche gute Eigenschaften und kann bei vielerlei Beschwerden helfen. Daher sollte Ingwer niemals in der Küche fehlen. Ob als Pulver, Kapseln, Tropfen oder als Ingwerknolle – ein besserer Helfer, der vielseitig verwendbar ist, gibt es kaum.

Wer schreibt hier?

Herbert Havera

Autor und Schriftsteller im Bereich Gesundheit

Herbert Havera ist Autor und beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Thematik Ernährung/ Gesundheit. In seiner Recherche sind mehrere Stunden an Arbeit geflossen bzw. stehen wir generell im engen Kontakt mit Forschungseinrichtungen, Mediziner und Anwendern. Dank der wertvollen Informationen aus unserem Netzwerk, sind wir in der Lage stets fundierte Informationen rund um Heilmittel bieten, die uns die Natur freiwillig anbietet. Der enorme Vorteil von Naturheilmitteln ist, dass sie meistens frei von Nebenwirkungen sind. Dennoch dürfen sie nicht hemmungslos konsumiert werden. Wir klären Sie darüber auf, welche Tagesdosis unbedenklich, ideal und nicht mehr gesund ist. Denn wie Paracelsus schon sagte: „Nichts ist Gift, alles ist Gift – alleine die Dosis macht das Gift“.  Wir bieten Ihnen Informationen stets nach einer fundierten Recherche. Wir forschen intensiv nach den neuesten Studien, in denen sich die Naturheilmittel unter strengen Tests bewähren mussten. Und wo sich ein angepriesenes Mittel nachweislich als Mummenschanz und Quacksalberei entpuppt hat, lassen wir Sie das ebenfalls wissen.

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