Ingwerpulver

Selbst herstellen, Dosierung und Einnahme

Ingwer ist nicht nur ein tolles Hausmittel, sondern kann es auch als Würze in Form von Ingwerpulver in der Küche hervorragend verwendet werden. Denn selbst hier kann es seine guten Inhaltsstoffe freisetzen und dem Körper Gutes tun. Es wirkt nicht nur vorbeugend gegen Alzheimer, Erkältungskrankheiten und Muskelkater, es kann auch Entzündungen hemmen und Herpes schnell und natürlich bekämpfen. Ingwer sollte daher in keinem Haushalt fehlen, da es weiterhin auch das Allgemeinbefinden verbessert.

Ingwerpulver selbst herstellen

Natürlich ist es am Einfachsten, das Ingwerpulver zu kaufen. In jedem gut sortiertem Lebensmittelgeschäft sowie im Internet kann Ingwerpulver erworben werden. Wer sein Ingwerpulver aber selbst herstellen möchte, damit er sicher sein kann, dass keine weiteren Zusatzstoffe verwendet wurden, hat dabei mehrere Möglichkeiten.

 

Vorbereitung

Zuerst muss aber der Ingwer geschnitten werden. Hierzu wird die entsprechende Menge Ingwer, wenn möglich Bio-Qualität, in dünne Scheiben geschnitten und grob gehackt. Wird Bio-Ingwer verwendet, muss die Knolle nicht geschält werden.

  1. Ingwer im Backofen trocknen:
    Der grob gehackte Ingwer wird auf ein saugfähiges Papier oder ein Küchenhandtuch auf das Backblech gelegt. Nun wird der Backofen auf höchstens 40°C angeschaltet und die Ingwerstücke bleiben so lange im Backofen, bis keine Feuchtigkeit mehr vorhanden ist.
  2. Ingwer schonend trocken:
    Je länger der Ingwer getrocknet wird, desto besser ist es. Daher sollten die Ingwerstücke an einem warmen Ort, beispielsweise im Hauswirtschaftsraum, schonend und langsam getrocknet werden. Auch hier wird der Ingwer so lange getrocknet, bis jegliche Feuchtigkeit entwichen ist.
  3. Ingwer im Dehydrator trocken:
    Ein Dehydrator ist ein Automat, der speziell zur Trocknung von Kräutern eingesetzt wird. Mit diesem gelingt die Trocknung in der Regel am Besten. Wer beispielsweise oft Kräuter trocknet, sollte in Erwägung ziehen einen solchen Dehydrator anzuschaffen, denn es lohnt sich wirklich. Denn mit diesem kann der komplette Gewürzschrank selbst hergestellt werden. Einige schwören sogar darauf, dass der Pizzateig aus dem Dehydrator der Beste ist.

Getrockneten Ingwer pulverisieren:

Damit aus dem getrockneten Ingwer auch Ingwerpulver wird, fehlt noch ein einziger Schritt. Die getrockneten Ingwerstücke müssen jetzt im Mörser mit einem Stößel solange zerrieben werden, bis die Konsistenz zusagt und aus den Ingwerstücken Ingwerpulver geworden ist.

Eine weitere Möglichkeit wäre eine elektrische Kräutermühle oder auch eine Kaffeemühle. Bei der Kaffeemühle ist allerdings darauf zu achten, dass keine Kaffeerückstände mehr darin enthalten sind und sie wirklich sauber ist.

Einnahme und Dosierung

Wer frischen Ingwer verwendet, muss natürlich eine größere Menge für die Teezubereitung nutzen. Hierbei gilt die Faustregel, dass 6 Gramm frischer Ingwer etwa 1 Teelöffel Ingwerpulver entspricht. Wer also einen Tee zubereiten möchte, nimmt statt des frischen Ingwers einfach einen halben Teelöffel Ingwerpulver. Das reicht in der Regel vollkommen aus.

Außerdem sollte nicht zu viel vom Ingwerpulver genommen werden, da der Tee sonst schnell scharf ist. Gleiches gilt natürlich auch für das Würzen von Speisen. Lieber etwas weniger nehmen, aber sicher sein, dass das Essen noch genießbar ist. Denn gerade die Scharfstoffe nehmen um ein Vielfaches zu.

Weiterhin ist zu beachten, dass es verschiedene Sorten Ingwer gibt. Während der chinesische Ingwer eher vollmundig im Geschmack ist und somit sehr gut als Ingwerpulver geeignet ist, ist der nigerianische Ingwer ideal, wenn das Ingwerpulver richtig scharf sein soll. Der jamaikanische Ingwer ist eher eine milde und aromatische Sorte. Beim Herstellen von Ingwerpulver sollte man daher genau wissen, welchen Ingwer man verwendet. Denn hier hat es schon einige Überraschungen bezüglich des Würzens gegeben.

Frischer Ingwer vs. Ingwerpulver

Frischer Ingwer enthält selbstverständlich mehr Nährstoffe und die Inhaltsstoffe sind auch in höherer Anzahl vertreten. Allerdings halten sich frische Zutaten nicht so lange und da hat das Ingwerpulver natürlich einen entscheidenden Vorteil. Doch ein weiterer wichtiger Aspekt ist beim Ingwerpulver zu berücksichtigen. Wird der Ingwer getrocknet, nehmen die Scharfstoffe zu und können die entzündungshemmenden Wirkstoffe besser entfalten. Somit ist Ingwerpulver besser bei Entzündungen einsetzbar als frischer Ingwer. Somit können mit dem Ingwerpulver Entzündungen schneller eingedämmt werden und sollten daher auf keinem Speiseplan fehlen.

Aber auch frischer Ingwer kann gegen Entzündungen wirken, nämlich dann, wenn er als Ingwertee oder Ingwersud aufgebrüht wird. Wichtig ist dabei immer, dass die Ingwerstücke gekocht werden, damit sie die wichtigen Scharfstoffe freisetzen können und so die volle Wirkung entfalten können.

Wer schreibt hier?

Herbert Havera

Autor und Schriftsteller im Bereich Gesundheit

Herbert Havera ist Autor und beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Thematik Ernährung/ Gesundheit. In seiner Recherche sind mehrere Stunden an Arbeit geflossen bzw. stehen wir generell im engen Kontakt mit Forschungseinrichtungen, Mediziner und Anwendern. Dank der wertvollen Informationen aus unserem Netzwerk, sind wir in der Lage stets fundierte Informationen rund um Heilmittel bieten, die uns die Natur freiwillig anbietet. Der enorme Vorteil von Naturheilmitteln ist, dass sie meistens frei von Nebenwirkungen sind. Dennoch dürfen sie nicht hemmungslos konsumiert werden. Wir klären Sie darüber auf, welche Tagesdosis unbedenklich, ideal und nicht mehr gesund ist. Denn wie Paracelsus schon sagte: „Nichts ist Gift, alles ist Gift – alleine die Dosis macht das Gift“.  Wir bieten Ihnen Informationen stets nach einer fundierten Recherche. Wir forschen intensiv nach den neuesten Studien, in denen sich die Naturheilmittel unter strengen Tests bewähren mussten. Und wo sich ein angepriesenes Mittel nachweislich als Mummenschanz und Quacksalberei entpuppt hat, lassen wir Sie das ebenfalls wissen.

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